Projekt bringt Schüler aus Sprachförderklasse und Berufsfachschule der BBS Duderstadt ins Gespräch

Eichsfelder Tageblatt vom 12.03.2016

Kochen fördert gegenseitiges Verständnis

Von Axel Artmann

Kochen foerdet gegenseitiges Verstaendnis-2013-03-12

Schüler der Sprachförderklasse kochen gemeinsam mit Schülern der Berufsfachschule Hauswirtschaft. Foto: Richter

Duderstadt. Essen verbindet Menschen unabhängig von ihrer Herkunft. Schüler der Berufsfachschule Hauswirtschaft an den Berufsbildenden Schulen Duderstadt haben am Mittwoch gemeinsam mit Schülern der Sprachförderklasse gekocht.

Die Aktion war ein Teil des Projektes „Zugereiste und Flüchtlinge besser verstehen“, das die Schüler des zweiten Jahres dieser Berufsfachschule derzeit absolvieren. „Über Kochen und Gerüche kann man eine Menge über andere Länder erfahren“, sagt Elvira Ballhausen, Oberstudienrätin für die Abteilung Hauswirtschaft und Teamleiterin.

Ausgangspunkt sei eine Lesepartnerschaft zwischen dem zweiten Jahrgang und der Sprachförderklasse gewesen. Dabei sei klar geworden, dass die Schüler „zu wenig über die Flüchtlings- und Zugereistenproblematik wissen“. Ballhausen: „Da ist der Entschluss gefallen, mit einem Projekt dieses Wissen zu verbessern.“

Seit Januar hätten Schüler der Projektklasse bei ausländischen Schülern, bei Rhumspringes Bürgermeister Franz Jacobi, dessen Gemeinde 20 unbegleitete minderjährige Flüchtlinge aufgenommen hat, bei einer Familie, die ein Mädchen aus Syrien aufgenommen hat, und im Internet recherchiert. Ziel sei gewesen, diese Informationen dem ersten Jahrgang vorzustellen. Die Schüler hätten unter anderem typische Gerichte aus den Herkunftsländern erfragt und die jeweiligen Zutaten und Zubereitungsarten im Netz erkundet.

Der kulinarischen Theorie folgte am Montag die Praxis. Beide Klassen kochten gemeinsam die ausländischen Gerichte. Auch am Mittwoch herrschte Hochbetrieb in der Küche. Acht Schüler des zweiten Jahres, zwölf des ersten Jahres und 18 aus der Sprachförderklasse kreierten deutsche Spezialitäten, die sie anschließend in gemeinsamer Runde gegessen haben.

„Viele sind wirklich wegen der Umstände in ihren Heimatländern geflohen“, weiß Monique Marten, Schülerin im zweiten Jahr, aus vielen Gesprächen. Ihre Altersgenossen aus der Sprachförderklasse seien sehr „lernfreudig“, so die Gieboldehäuserin. „Ich schätze Flüchtlinge jetzt anders ein“, betont Lea Eisenkolb aus Westerode, Schülerin des ersten Jahres. „Sie sind bereit, sich schnell anzupassen“, fasst sie ihren Eindruck zusammen.

Geschmacklich brachte das gemeinsame Kochen für die Teilnehmer neue Erkenntnisse. „Kartoffelsalat kannte ich vorher nicht“, sagt Mohammad Jezen Alabassi aus Syrien. „Gemischte Salate und süß-saure Mischungen sind für viele Schüler aus der Sprachförderklasse etwas Neues“, ergänzt Lucia Kirscht, die dort als Lehrerin tätig ist. Zum Abschluss des kulinarischen Parts hat die Projektklasse am Donnerstag für alle Schüler und Lehrer unter anderem eine syrische Reispfanne, eine serbische Bärlauchpitta, die türkische Spezialität Baklava und einen speziellen afghanischen Auflauf zubereitet.

Bilder sind unter gturl.de/bbs zu finden.

 

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