Schnuppertag an der BBS Duderstadt: 93 Realschüler informieren sich über Branchen, Berufe und Zukunftschancen

Eichsfelder Tageblatt vom 19.06.2015

Wenn sich die Schulzeit ihrer Kinder dem Ende nähert, greifen Eltern gern in die Mottenkiste der ebenso gut gemeinten wie mahnenden Sprüche. „Nun beginnt der Ernst des Lebens“, erklären sie ihrem Nachwuchs. Und steigern bei den jungen Leuten damit nicht gerade die Motivation, über ihre berufliche Zukunft nachzudenken. Wie viel Spaß es aber machen kann, in interessante Berufe hineinzuschnuppern, sich zu informieren und die ersten praktischen Erfahrungen zu sammeln, haben jetzt 93 Schülerinnen und Schüler der Heinz-Sielmann-Realschule Duderstadt erlebt. Bei einem „Schnuppertag“, zu dem die BBS Duderstadt eingeladen hatte, durften sie in acht Kursen ganz unterschiedliche Branchen und Berufsfelder kennenlernen. „Am Ende waren viele der Neuntklässler schon etwas sicherer, was ihre Berufswahl oder ihre künftige Schullaufbahn angeht“, sagt Sabine Freese, Schulleiterin der BBS Duderstadt.

Dieser Tag, an dem sich für die angehenden Schulabgänger alles um Beruf und Zukunftschancen drehte, startete mit einer herzlichen Begrüßung durch Sabine Freese und Schülersprecherin Johanna Jung. In ihrer sensiblen Rede zeigte Freese den jungen Gästen auf, dass die Berufswahl keine lästige Sache ist, die nun einmal erledigt werden muss. Es gehe vielmehr darum, eine erfüllende Aufgabe zu finden, aus dem „eigenen Leben etwas zu machen“. Der Spaß an der Arbeit sei ausgesprochen wichtig, erklärte Freese. Ein Beruf bringe zudem Unabhängigkeit. Schließlich könne niemand ernsthaft ein Interesse daran haben, den Eltern oder dem Staat dauerhaft auf der Tasche zu liegen.

Nach der Begrüßung verteilten sich die 93 Realschüler, die von drei Lehrern ihrer Schule begleitet wurden, auf die Kurse. Dabei konnten sie von der Vielfalt profitieren, die die BBS Duderstadt bietet. Technisch Interessierte hatten die Wahl zwischen Elektro-, Fahrzeug-, und Holztechnik, Vermessung und Bautechnik sowie Metalltechnik für Anlagenmechaniker. Wer sich eher vorstellen kann, mit Menschen zu arbeiten, durfte sich für Altenpflege oder Kosmetik entscheiden. Ein Unternehmens-Planspiel wartete auf alle, die ihre beruflich Zukunft in der Wirtschaft sehen.

Die praktische Arbeit in den acht Kursen förderte schöne Ergebnisse zu Tage und ermöglichte den Schülerinnen und Schülern viele interessante Einblicke. Stolz präsentierte eine Realschülerin am Endes des Schnuppertages einen Würfel aus Leuchtionen, den sie selbst angefertigt hatte. In der Holztechnik entstand ein Brett für ein Mühle-Spiel. Die Schüler des Wirtschaftskurses gründeten Unternehmen und traten gegeneinander zum Wettstreit um den höchsten Gewinn an. In der Altenpflege wurde es richtig spannend: Dort erlebten die Schülerinnen und Schüler in einem sogenannten „Instant Aging“ wie sich alte Menschen zuweilen fühlen. Mit speziellen Brillen und Gewichten an Körper und Armen ausgerüstet, stellten die Kursteilnehmer fest, wie beschwerlich Bewegungsabläufe im Alter werden.

Die Lehrerin für Fachpraxis, Frau Sniechota erklärte den verdutzten Lehrern der Realschule, wo eine Kosmetikerin überall eingesetzt werden kann. Denn die Job-Möglichkeiten gehen über das Kosmetikstudio um die Ecke weit hinaus und erstrecken sich beispielsweise auch auf die Industrie oder auf Messen. Der Lehrer für Fachpraxis, Herr Kurth zeigte seinen Kursteilnehmern, wie ein Nivelliergerät funktioniert und warum dies in der Bautechnik benötigt wird.

„Der Tag war auch für uns eine schöne Erfahrung“, sagt Schulleiterin Sabine Freese. In erster Linie aber waren die Gäste begeistert. Die Vielfalt des Lehrangebots und die gute Ausstattung der BBS Duderstadt kamen richtig gut an. Und vor dem vielbeschworen „Ernst des Lebens“ graut den Neuntklässlerin der Heinz-Sielmann-Realschule jetzt sicher nicht mehr.

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