Schüler werden zu Experten – gemeinsames Projekt von EGD-Abiturienten und BBS-Schülern

Eichsfelder Tageblatt vom 03.03.2017

Naturwissenschaftliches Projekt von EGD-Abiturienten und Sprachlernern in Duderstadt
Von Gunnar Müller

Schüler informieren sich über wissenschaftliches                       Arbeiten.foto: GM

Duderstadt. „Schüler helfen Schülern“ – das Eichsfeld-Gymnasium und die Berufsbildenden Schulen Duderstadt haben dies in einem Projekt umgesetzt: Zwölftklässler des Seminarfachkurses Thielecke gaben Sprachlernern mit einigen selbst erarbeiteten Experimenten Anschauungsunterricht im naturwissenschaftlichen Arbeiten.

„Ich finde es total cool, und es gibt mal einen anderen Einblick“, sagt Katharina Eckermann. Gemeinsam mit Franka Maria Nolte kümmert sich die Schülerin um Bushra Alobeid und Omran Mohammad. Abwechselnd haben die beiden Schülerinnen je zwei Versuche vorbereitet: Es geht um Fett und Glukose, Stärke und Protein. Alobeid und Mohammad sitzen vor zwei Reagenzgläsern und warten darauf, dass diese sich verfärben. Warum, erläutert Nolte. Hier werden die Schülerinnen zu Experten. „Die meiste Arbeit war, die Sachen rauszusuchen“, so Eckermann. Argumentieren, ein Blatt erarbeiten, die Stunde konzipieren. „Ich hätte nicht gedacht, dass da so viel Arbeit dahinter steckt“, so die Schülerin.

Lehrerin Astrid Thielecke geht dabei von Raum zu Raum, hat die Versuche, ihre 16 Schüler und ihr Engagement mit den Gästen im Blick: Ein Teil fließt als Klausurersatz in die Note des Seminarfachkurses mit ein. „Im vergangenen Jahr kam die Anfrage aus der Berufsschule, ob nicht kleine naturwissenschaftliche Experimente mit den Geflüchteten, die an der BBS unterrichtet werden, am Eichsfeld-Gymnasium möglich wären“, so Thielecke. Gemeinsam mit Esther Brudermann, Schulsozialarbeiterin der BBS, organisierte die Biologie- und Chemielehrerin daraufhin dieses Projekt.

„Unsere Schüler mussten sich für das Projekt richtig bewerben“, erklärt Miriam Awuah. „Sie brauchen auch mal eine Abwechslung“, so die BBS-Lehrerin. „Bei unseren Schülern gibt es eine starke Vermischung“, erläutert die Deutsch-als-Fremdsprache-Lehrerin: „Das ist keine Frage von Intelligenz.“ Doch die Art des Lehrens und Lernens sei in anderen Ländern vollkommen anders gestaltet. „So ist das für die meisten eine tolle und neue Erfahrung“, so Awuah.

Sprachbarrieren überwanden EGD-Schüler und BBS-Schüler rasch, beide Seiten ließen sich auf die experimentalen Stationen ein: Wasseruntersuchungen, Knallgas, Alkali- und Erdalkalimetalle, Säure und Basen.

Bushra macht in der Gesundheitsklasse derzeit ihren Hauptschulabschluss, danach möchte sie in Göttingen ihren Realschulabschluss machen und dann eine Ausbildung anfangen. Und Awuah hofft, dass es bald wieder ein solches Projekt geben werde, von dem alle Schüler profitieren.

 

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