Win-Win-Situation bei Mofa-AG

von Ute Lawrenz, 4. April 2025

Heinz-Sielmann-Realschule und BBS Duderstadt: Zusammenarbeit für Mofa-Führerschein

Kooperation mit Mofa-AG „läuft wie geschmiert“

Sabine Freese, Stefan Hoppe (l.), Tim Jago (Mi.) und Thomas Sattler (2.v.r.) mit den

Teilnehmenden in der Mofa-AG.

Drei Mofas, sechs Schüler, begeistertes Schrauben – so sieht es aus, wenn die Mofa-AG der Heinz-Sielmann-Realschule (HSR) in die BBS Duderstadt kommt. Am zweiten Projekttag sollen die Zweiräder mit Motor fertig werden.              

Logan Gabriel und Joel Pascal werkeln an der Zündapp. Die „alte Dame“ mit rotem Kussmund-Aufkleber aus den 1980er Jahren ist schon etwas in die Jahre gekommen, vor drei Jahren hat sie ihren 50. gefeiert. Da ist viel zu tun, um sie am Laufen zu halten.

Mit Jonatan ist Jay Dean an einem zweiten Mofa beschäftigt. „Wenn ich älter bin, möchte ich einen Oldtimer haben“ sagt einer. Da sei es gut, sich mit dem Schrauben auszukennen. Zu Hause helfe er seinem Vater immer, wenn es etwas zu reparieren gebe.

Am dritten Mofa sind Ann-Sophie und ihre Freundin gerade dabei, eine Abdeckung der Tretkurbel zu erneuern. Als alles fertig ist, pusten sie das Zweirad mit Hilfsmotor mit Druckluft sauber.

Die AG Mofa an der HSR werde über ein Schuljahr ab der achten Klasse angeboten, erklärt Tim Jago als zuständiger Lehrer der Schule. Einmal in der Woche treffen sich die Mitmachenden nachmittags zur Arbeitsgemeinschaft, die im Rahmen des Profilfachs „Technik“ stattfindet. In Kooperation zwischen den BBS Duderstadt und der HSR werden für die Schuljahrgänge 9 und 10 die Bereiche Anlagenmechanik sowie Elektro-, Fahrzeug- und Holztechnik umspannt, für die Schüler bietet sich die Möglichkeit, sich beruflich zu orientieren. So meint der Schulleiter der HSR, Stefan Hoppe, dass einige Absolventen der Schule nach der Erfahrung in der Mofa-AG gern in den BBS die Schulbank drücken würden. Vielleicht werde man den einen oder anderen so für die Fahrzeugtechnik gewinnen, ergänzt die Schulleiterin der BBS, Sabine Freese.

In der Mofa-AG werden interessierte Schülerinnen und Schüler auf die theoretische und praktische Prüfung für den Mofa-Führerschein vorbereitet. Auf dem Schulhof üben sie mit den Zweirädern, an denen sie in der BBS Duderstadt schrauben. Die Prüfung wird beim TÜV abgelegt. Insgesamt sei der Führerschein für sie so sehr günstig. Um die Schul-Mofas als wichtige Hilfsmittel dazu möglichst effektiv am Laufen zu halten, habe sich vor zwei Jahren die Zusammenarbeit mit der BBS Duderstadt ergeben, erzählt Jago. Zu Projekttagen von rund vier Stunden kämen die AG-Teilnehmenden mit den Mofas in die Werkstatt der BBS. Thomas Sattler, Lehrer für Fachpraxis in der Fahrzeugtechnik, hofft, an diesem zweiten Projekttag mit den Reparatur- und Wartungsarbeiten fertig zu werden. Die Kosten für die Ersatzteile von gut 50 Euro hat laut Jago der Förderverein der HSR übernommen.

„Wir sind als Schule froh und dankbar, dass wir diese Kooperation haben“, sagt HSR-Schulleiter Hoppe und beschreibt das Arrangement als „Win-Win-Situation“. Denn es sei schwierig, die alten Schätzchen auf Trab zu halten. Jago glaubt, dass Händler kaum Interesse hätten, Fahrzeuge zu reparieren, die nicht aus ihrem Laden stammten. Ganz am Anfang hätten die Berufsschüler die nötigen Reparaturen erledigt. Nun können es die HSR-Schüler aus der Mofa-AG selbst machen.

Ann-Sopie vor HSR-Schulleiter Hoppe und Tim Jago

Jonatan (l.) und Jay Dean arbeiten gemeinsam an dem Mofa.

Schüler und Schülerinnen der Mofa-AG in der Werkstatt der BBS-Duderstadt.

Logan Gabriel und Joel Pascal an der mehr als 50 Jahre alten Zündapp.

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